Wie habe ich mich auf die drei Tage in Fuhlendorf gefreut! Endlich mal wieder so etwas wie Urlaub – für mich, Lotta und Familienzuwachs Lilly.
Lilly ist ein Straßenhund aus Spanien, der gerade erst kurze Zeit in Deutschland lebt und sich erst einmal eingewöhnen muss. Sie hatte sich auch zunächst sehr gut gemacht. So dass unserem Urlaub nichts im Wege zu stehen schien.
Gleichwohl entwickelte sich der Urlaub zu allem anderen als zu einer Erholungszeit. Denn Lilly befreite sich am Dienstagfrüh aus dem Halsband und lief davon, weil sie von Menschen erschreckt worden war.
Mein sofortiger Versuch, sie wieder einzufangen bzw. anzulocken ging daneben. Lilly ist ein Podenco – ein Windhund – und entsprechend schnell war sie davon. Ich bin ihr zwar mit Sack und Pack hinterher gelaufen. Doch nach 10 Kilometern verlor sich ihre Spur.
Später wurde sie weitere viele Kilometer entfernt gesichtet. Aber meine Suche dort blieb erfolglos. Am Abend dann wieder in der Nähe der Stelle, an der sie weggelaufen war. Ich sah sie sogar kurz. Doch statt zu kommen, lief sie auch dieses Mal einfach ins Unterholz – und ward nicht mehr gesehen. Auch am nächsten Morgen hatte ich eine kurze Begegnung. Bei unserer Suche begrüßte Lilly kurz Lotta, meine andere Hündin, und verschwand auch schon wieder.
Schließlich musste ich zurück nach Braunschweig fahren. Schweren Herzens ohne Lilly. Aber ich hatte Glück. Am Sonntag wurde sie vom Ordnungsamt Born eingefangen und so konnte ich sie wieder abholen.
Gesagt, getan. Gute 400 Kilometer hin, die gleiche Strecke mit Stau zurück. Aber ich war vor Mitternacht wieder daheim. Mit Lilly, die voller Zecken und Flöhe war. Das SpotOn, welches ich ihr gerade gegeben hatte, hat in der Wildnis wohl keine Wirkung gehabt. Die Flöhe sind wir heute früh so gut wie los. Die Zecken, so weit ich sie gefunden habe, ebenfalls.
Nun müssen wir uns wieder aneinander gewöhnen. Aber das wird schon. Lilly ist sehr erschöpft, hat angeschwollene Pfoten und schläft sehr, sehr viel. Das ist auch gut so. Sie soll sich vom Schock erholen – und nie wieder auf die Idee kommen, dass Weglaufen ein schöneres Leben bedeuten könnte.
Draußen ist es schön, wenn man auch ein Zuhause kennt. Sonst ist es unwirtlich. Kein Futter, keine bequeme Liegefläche, keine Wärme, keine Freunde, ganz viel Schmarotzer wie Flöhe, Mücken oder Zecken. Schauen wir mal, dass Lilly das endlich versteht!
Ein Gluck ist Lilly wieder da!!! Das freut mich riesg. Und irgendwann wird Lilly sicher verstehen und ihr sicheres und gemütliches Zuhause und ihre Familie schätzen.
LG
Ute
Danke Dir. Ja, sie muss es einfach lernen, dass sie es bei Ihrem Menschen besser hat als alleine draußen.
Unser Cocker hat sich zum Glück immer zu uns geflüchtet, wenn er sich erschrocken hat. Ich wünsche euch von Herzen, dass Lilly auch bald Vertrauen
gewinnt!
Meine kleine Lotta würde auch nie auf die Idee kommen, woanders hin zu flüchten. Sie ist mir Silvester sogar in den Arm gesprungen, als ihr die Knallerei zu viel war.
Mit Angst denken auch Hunde manchmal nicht mehr rational und wer weiß, was sie erlebt hat.
Du wirst Geduld brauchen. Um so schöner ist es, wenn sie dann vertrauen.